Monday, February 28, 2011

Keine Gefühle...oder?

Walter Faber ist aus der Welt der Technologie. Er glaubt an Formeln und Wissenschaft, versteht nicht die Dinge wie Schicksal oder Fatum. Mindestens versucht er sich davon zu überzeugen. Meiner Meinung nach versteckt er sich einfach hinter die Maske eines emotionslosen Roboters, um sich von der realen Welt auszublenden. Ich fand seinen Monolog über die Dummheit des Schicksals sehr unterhaltsam, aber dabei sehr simplifizierend. Er versuchte sich zu überreden, dass alle Dinge mit ihm passiert hatten, nur eine Kette von Zufällen waren. Diese Kette einschloss den Zeitungsartikel mit einer Beschreibung eines Flugzeugabsturzes, das Treffen mit Herbert, der ganz zufällig der Bruder von Joachim war, ihre Freundschaft in der Wüste, Herberts Freimütigkeit und Wunsch seine Lebensgeschichten zu Fremden zu erzählen, die Heirat zwischen Hanna und Joachim und Joachims Tod in Mexiko, Begegnung mit "Sabeth" an Bord des Schiffes. Nun, es ist natürlich bequem - um die Situation von draußen anstatt von drinnen anzusehen. Aber je mehr versuchte Faber hinter seiner Maske der technologischen Ruhe und wissenschaftlichen Kaltblütigkeit zu verstecken, kann man seine wahren Gefühle leicht zwischen den Zeilen lesen. Sein Ekel vor der mexikanischen Landschaft und Wetter, seine Angst im Flugzeug und im Flughafen, seine Bewunderung mit Sabeth, sein tiefes Bedauern, dass er einmal die Liebe seines Lebens verloren hat ...

2 comments:

  1. Ich habe mich Walters Monolog unterhaltsam gefunden. Er hat viel Vertrauen in der Technologie, aber er hat Angst im Flugzeug. Das ist sehr inronisch.

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  2. Er fragte sich immer, „Wieso Fügung?“ Er muss immer sich überzeugen, dass alles ist nur Zufall. Ich wünsche mich, ob ‚Logic‘ und ‚Technologie‘ für ihn nur eine Abschirmung von Realität sind.

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